Zogener Strudl
 
erzählt:Katharina Schneider geb. Millich
aufgeschrieben:Franz Schneider
 
Die Katl war jung verheiratet. Die Schwiegermutter verteilte die Hausarbeit an ihre weiblichen Familienmitglieder. Die Katl sollte Brot backen und weil die Kirbse gerade reif waren, sollte sie auch gleich einen Kirbsestrudel mitbacken.

Sie hatte von ihrer Mutter ja gelernt wie man Brot und Strudel backt, doch noch wenig Erfahrung damit. Als sie den Brotteig fertig geknetet und in Laibe geteilt hatte begann sie den Strudelteig zu machen. Es gelang ihr auch recht gut, bis sie versuchte den Teig zu ziehen. Doch wie sie es auch anstellt, der Teig zerriss oder es gab Löcher. Wütend über den Teig, über sich selber, vielleicht auch etwas über die Schwiegermutter, nahm sie den Teig und warf ihn in den Stall, als sie in die Hostell ging um Gugruzbuza zum Anheizen des Backofens zu holen. Wie sie auf dem Rückweg wieder am Stall vorbei kam, sah sie wie die Hühner weiße Fäden aus dem Stall bis in den Hof zogen. Neugierig, was das wohl sein könnte ging sie in den Stall und stellte fest, dass es ihr Strudelteig war.

Von diesem Augenblick ab wusste sie, dass der Teig Zeit zum Ziehen braucht und hat es nie mehr vergessen.
 
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