Eine verhängnisvolle Notlüge
 
erzählt:Jakob Bauder
aufgeschrieben:Franz Schneider
 
Um 1900 wanderten ein paar Neu-Banovcer Familien nach Amerika aus. Angelockt durch die Berichte über die günstigen Arbeitsverhältnisse dort, wagten dann auch einzelne Personen den Sprung über den Ozean. Manche wollte nur ein paar Jahre dort viel Geld verdienen, manche aber alles vorbereiten, damit später die Familie nachkommen könne. So ging auch mein Großvater nach Amerika.

Bald darauf kamen aber Grüchte auf, dass manche Männer dort neue Frauen gefunden hatten und nicht mehr daran dachten ihre Familien nachzuholen. Ob das der Auslöser war, dass meine Großmutter ihrem Mann schrieb, sie hätte sich das Bein gebrochen und sie brauche ihn um die Kinder zu versorgen, kann ich nicht sagen. Mit Sicherheit hatte sie Angst um ihn, was sie zu dieser Notlüge veranlasste.

Er machte sich auch gleich auf den Heimweg. Als er wieder in der Heimat war, tobte schon der erste Weltkrieg. Er wurde sofort zum Militärdienst eingezogen und starb zwei Wochen später in Semlin.
 
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