Die Metzelsuppe
 
erzählt:Johann Kailer und Heinrich Leibensberger
aufgeschrieben:Pfarrer Jakob Rometsch
 
Das Schweineschlachten war eine Winterarbeit. Sie begann an Elisabeth und dauerte meist bis Weihnachten. Die Anzahl der zu schlachtenden Schweine bezog sich auf die Anzahl der Personen in der jeweiligen Familie, so daß der Vorrat das ganze Jahr hindurch ausreichte. Aber auch, wie man sich es leisten konnte. Begonnen wurde am frühen Morgen und dauerte oft bis in die Nacht hinein. Das Zerlegen und verarbeiten der Schweine besorgte ein Metzger. Die Hauptarbeit war das Würstemachen. Am Nachmittag und am Abend wurde dann die Metzelsuppe gekocht. Es kamen Verwandte und Bekannte sowie Kinder um die Würste zu besingen. Und das ging so:

"Ich hab gehört, Ihr habt geschlachtet und habt so gute Würscht gemacht, ihr habt so gute Frau im Haus die schmeißt die würscht zum Fenster raus. Gebit mir net so klone, lieber zwei, als oine, Der Metzger mit der langen Nas schaut so gern ins Weinglas, der Metzger mit dem langen Schurz, dreht sich rom und laßt en Furz."

Die Feier zog sich bis in die halbe Nacht hinein, denn der Metzger mußte ja am nächsten Tag beim nächsten Bauer schlachten. Zum Essen gab es die berühmte Metzel- oder Wurstsuppe, Fleisch und Wurst und den guten Wein von der Donau. Danach folgten die guten Krapfen mit Kompott. Zuletzt verbrachte man frohe Stunden bei fröhlichen Gesängen und Tanz.
 
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