Weihnachtszeit
 
erzählt:Johann Kailer und Heinrich Leibensberger
aufgeschrieben:Pfarrer Jakob Rometsch
 
An Weihnachten war es ja für die Schulkinder sehr schön, denn am Christabend mußte jedes Kind ein Gedicht aufsagen, welches es vom pfarrer bekommen hatte. Die Kirchengemeinde kaufte einen großen Christbaum in Semlin. Er wurde aufgestellt und schön geschmückt. Unter dem Christbaum standen gewöhnlich drei, vier Körbe mit vollen Tüten, die Orangen, Äpfel, Nüsse, Feigen, Datteln und ein paar Zwetschgen enthielten. Ein jedes Schulkind erhielt zu Weihnachten eine solche Tüte. Um fünf Uhr nachmittags war Kirche. Man sang ein Lied, der Pfarrer hielt eine Predigt. Die Kinder sangen Weihnachtslieder und trugen ihre Gedichte vor. Anschließend sprach der pfarrer ein Gebet, zum Schluß sang die ganze Gemeinde mit den Kindern ein Lied und beim Verlassen der Kirche bekam jedes Schulkind seine Tüte. Das war für die Kinder eine große Freude. Der Baum blieb bis "Heilig-drei-König" stehen. Am "Heilig-drei-König" nachmittags wurde der Baum abgeräumt und an die Schulkinder verteilt. Sie erhielten zum Beispiel einen halben Apfel, oder ein paar Nüsse. Jedes Kind bekam eben etwas.
Am 1. Weihnachtstag war keine Tanzmusik, aber am 2. Weihnachtstag nachmittags und abends. Fiel Weihnachten auf Freitag und Samstag, so war Samstag und Sonntag Musik. War Montag und Dienstag Weihnachten und Sonntag Heiliger Abend, so spielte die Musik montags und dienstags nachmittags und abends.
 
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