Das Pfingstfest
 
erzählt:Johann Kailer und Heinrich Leibensberger
aufgeschrieben:Pfarrer Jakob Rometsch
 
An Pfingsten war es in Neu-Banovci Brauch, daß bei den Mädchen Mist gestreut wurde. Nach Mitternacht, wenn sich alle jungen Burschen versammelt hatten, gingen sie miststreuen. Wollte ein Vater nicht, daß seine Tochter Mist gestreut bekam, so wurde er solange von den anderen Burschen abgelenkt, bis der Mist doch gestreut war.

Es gab zu Pfingsten auch einen Pfingstbaum. Eine Gruppe Burschen aus der Ober- oder Untergasse stellten einen pfingstbaum auf. Das war meist ein großer glatter Baum, an dessen Spitze ein grüner Ast angenagelt wurde. An dem Ast waren Taschentücher der Mädchen angebunden, ebenso ein paar Flaschen Sprudel oder Kracher, wie man bei uns sagte. Dieser pfingst- baum wurde nun mindestens acht Tage lang jede Nacht von der Burschengruppe bewacht, damit die Gegenseite nicht an dem Baum etwas anstellen konnte. Nach acht Tagen wurde der Baum umgelegt, die Mädchen erhielten ihre Taschentücher zurück, und es wurde um den Baum herumgetanzt. Dazu stellte der Wirt ein Fäßchen Bier auf einen Tisch auf die Straße, und jeder durfte sich ein Glas nehmen, solange bis das Fäßchen leer war.
 
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